[9-10] Zu dem bereits seit 1998 in Ingolstadt realisierten Mahnmal wurde 2006 ein Raum im Stadtmuseum Ingolstadt eingerichtet.
Die für den Park und die Erinnerungsorte in der Stadt ausgewählten Persönlichkeiten repräsentieren alle Gesellschaftsgruppen, von denen Verfolgung und Mord in der Zeit des Nationalsozialismus in Ingolstadt bekannt sind. Ihr Leben soll soweit möglich nachgezeichnet werden in den aufgelegten "Lebensbüchern". Das Stadtarchiv hat dazu alle derzeit verfügbaren Dokumente aus verschiedenen Archiven zusammengetragen. Ergänzt werden sie durch eine Lebensbeschreibung, die das individuelle Schicksal mit den Ereignissen der Zeit verknüpft. Die Lebensbücher bleiben zu einem Teil leer - manchmal fanden sich nur sehr wenige Dokumente. Wir können das Leben dieser Menschen, die aus den unterschiedlichsten Gründen in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt und getötet wurden, nicht mehr vollständig nachzeichnen, es bleiben offene Fragen.
Das Konzept des Mahnmals basiert auf der Überzeugung, das Ausmaß der Katastrophe, die der Nationalsozialismus herbeigeführt hat, individuell erfassbar zu machen. Diese Zielsetzung wird in der Darstellung im Museum weitergeführt und mit Informationen zu den dargestellten Personen ergänzt.
Wesentlich dafür ist natürlich die Verbindung zu der Geschichte dieser Zeit in der Stadt. Der Gestaltung und Ausführung der Datenbank im Computer kommt deshalb eine besondere Bedeutung zu. Weitere Opfer sollen ebenso dargestellt werden, wie die Ereignisse und ihre ortspezifische Ausprägung.
DP. 2006