"Wege der Erinnerung"
Ein Ort des Gedenkens für die Opfer des KZ-Außenlagers Echterdingen-Bernhausen (am Flughafen Stuttgart)
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Akustische Installation entlang der längeren Mauerscheibe
2009/2010
Foto: Rolf Sturm

Wege der Erinnerung

[5] "... Hinzu kommt, als Kernstück des Kunstwerks, die akustische Installation der Stimmen. Durch Lesung der sechshundert Namen entstehen bewegende Momente der Vergegenwärtigung. Die Mauer wird vor allem durch die Stimmen zur Gedenkwand. Wie bei ihrem Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Ingolstadt geht Dagmar Pachtner auch hier davon aus, dass nur durch die Erinnerung an den einzelnen Menschen das Ausmaß der Katastrophe begriffen werden kann. Einige der Lebenswege der Opfer des KZ-Außenlagers Echterdingen konnten durch die Recherchen genauer nachgezeichnet werden und sind in der Dokumentation beschrieben. Die Lesung hingegen bringt mit der Abfolge aller Häftlings-Namen, die nun entlang der Mauer bei Tag und bei Nacht zu hören sind, die existenzielle Dimension des Leidens und des Sterbens in den gegenwärtigen Raum des Flugfeldes. Verallgemeinerung und Individualisierung werden unmittelbar miteinander verbunden. Der Künstlerin ist es gemeinsam mit den beiden Stadtarchiven, mit der Geschichtswerkstatt, der Kunstschule Filderstadt, mit Mitarbeitern der Stadtverwaltungen und engagierten Helfern gelungen, zweihundert Bürgerinnen und Bürger der beiden Städte und der Umgebung zum Verlesen der Namen zu motivieren und ihnen auf diese Weise auch das Thema KZ-Außenlager nahe zu bringen. Damit werden die 'Wege der Erinnerung' auch zu einem der wenigen gelungenen Partizipationsprojekte im Bereich der Memorialkunst. Wir hören alte und junge Menschen, mit unterschiedlicher mundartlicher Färbung, wie sie sich eingeübt und eingefühlt haben in oft fremd klingende Namen der KZ-Häftlinge aus siebzehn Ländern Europas. So ist die Namenslesung zum einen eine dokumentarische Bestandsaufnahme, zum anderen eine nach Wortklang und Stimmenklang zusammengefügte Hommage an die Opfer."

Stefanie Endlich. Zitiert aus der Rede am 8. Juni 2010 zur Einweihung der Gedenkstätte.

Flyer zur Gedenkstätte
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