[1-3] Mobilität ist eines der wesentlichen Charakteristika unserer heutigen Gesellschaft. Der heutige Mensch ist unterwegs – zur Arbeit, zu Freunden, zum Sport, zum Einkaufen, ins Theater, zu einer Besprechung oder weiter zum Wochenendtrip nach Wien oder Prag – diese Aufzählung ließe sich unendlich fortführen. Die Basis dieser gesellschaftlichen, kulturellen und ökonomischen Mobilität ist das Vorhandensein von Strassen. Allen diesen Aktivitäten gemeinsam ist der Aufbruch, das Unterwegs Sein und Ankommen, kurz die Bewegung von A nach B.
Hier setzt das vorliegende Konzept an: Sichtbarmachen von Bewegung – als wesentlichem Merkmal von Mobilität und Hauptfunktion des Straßenbaus.
Ausgangspunkt waren Fotos von fahrenden Autos, die in der Dämmerung und bei Dunkelheit aufgenommen wurden. In fotografischen Langzeitbelichtungen mit der digitalen Kamera wird die Bewegung "abgebildet". In den Fotos ist eine bestimmte Zeitdauer und damit ein Abschnitt eines Bewegungsablaufes festgehalten. Die Aufnahmen sind im Landkreis Passau entstanden. Die Lineatur der vom Straßenbauamt Passau betreuten Straßen ist darin "eingebrannt".
In der Form der Glastafeln – abgeleitet aus der Perspektive einer geradlinigen Strasse – wird die aufgezeichnete Bewegung räumlich gefasst. Die Begrenzung des Glases schärft den inhaltlichen Fokus.
Die Tafeln sind in der Eingangshalle an der Nahtstelle des Gebäudes zwischen innen und außen, Öffentlichkeit und innerer Arbeitsorganisation positioniert. Das Thema Licht erfährt in der Architektur der Wandnischen eine Fortführung, durch das Tageslicht von oben bzw. bei Dunkelheit durch die kegelförmige Beleuchtung von unten.
DP. Idee/Konzept. Auszug aus den zum Wettbewerb eingereichten Unterlagen. 2003