[4-5] Auch der abgehängte Stuhl wurde ohne Sitzfläche gestaltet. Er ist ebenfalls nicht zum Sitzen gemacht. Sowohl der kleine Stuhl und sein riesiger Schatten als auch die weißen Kissen stellen die Besucher vor die Frage nach der Bedeutung des "Sitzens", in der Präsentation einander widersprechender Größen- und Tauglichkeitsaspekte. Überdies unterstreicht die Projektion der ohne ein Ziel rennenden Gestalt von neutralem Geschlecht den Unterschied zwischen Rennen und Sitzen. Auch das veranlasst die Betrachter der Arbeit über die Gründe, warum sie "rennen" oder "sitzen", nachzudenken. Rennen Sie immer? Wofür und wohin? Wann wollen sie sich setzen?
Auf diese Art führt Pachtner Widersprüche im täglichen Leben und Handeln ebenso wie Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen den Kulturen in den Kontext der Kunst ein. Dieser Ansatz distanziert mit Widersprüchlichkeiten und Unterschieden umzugehen, führt uns zu einer Wahrnehmung der Charakteristika unserer Kultur, die uns normalerweise nicht bewusst sind. Es ist jedoch schwierig, mit dieser Distanz umzugehen. Es nimmt viel Zeit in Anspruch bis sich die Unterschiede als eine klare Erkenntnis formulieren lassen.
Makiko Matake. Between Running and Sitting, im Katalog zu dem Artist-in-Residence Programm, Aomori Contemporary Art Centre, Japan, S. 65
Makiko Matake. Katalogtext – japanische Version.
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