“Das Leben kann nur in der Schau nach rückwärts verstanden, aber nur in der Schau nach vorwärts gelebt werden‘ schreibt Soren Kierkegaard in seinen Tagebüchern…
Der Ausstellungstitel darf – auch im Sinne des dänischen Philosophen – getrost programmatisch verstanden werden. Er markiert einen Standpunkt, von dem aus Dagmar Pachtner auf die Welt blickt. Der bewusste Akt, Werk und Welt mit intellektueller Distanz zu betrachten, zu inszenieren und in der Inszenierung einer Analyse zu unterziehen, ist ein Charakteristikum der Arbeit der Künstlerin…
Unerschöpflicher Antrieb ist Pachtner das Interesse am Menschen in seiner Gestalt, seiner Identität und seiner Bewegung; gerade das movens des meist anonymen menschlichen Körpers – oder dessen Ausschnitt – gerät in ihrem Werk oft zu einer Analyse der Moderne. Dabei dokumentiert sie nicht in einem umfassenden, enzyklopädischen Sinne; ihre Arbeiten sind vielmehr Segmente, ungewohnte Ausschnitte gelebter Wirklichkeit…
Die ‚Mumien‘ von der Hand Dagmar Pachtners stehen exemplarisch für ihren Umgang mit wie auch ihre Auffassung von der menschlichen Figur und der des Individuums. Auf die häufig gestellte Frage nach der konkreten Person unter der Folie antwortet sie ‚das sei nicht wichtig‘.
Und in der Tat: Das ist es nicht.
Das Individuum tritt hier wie in anderen Arbeiten ganz hinter dem Typus – oder besser – dem Topos ‚Mensch‘ zurück, dem ihre ganze Aufmerksamkeit gilt…”

aus der Einführung zur Ausstellung: Stefanje Weinmayr. Von hier aus. Anmerkungen zum Werk Dagmar Pachtners
Der Text in toto ist abgedruckt im Katalog zur Ausstellung Dagmar Pachtner. von hier aus.

“‘Life can only be understood by looking back, but it can only be lived looking ahead’, so Soren Kierkegaard wrote in his diaries…
The title of the exhibition may well be taken programmatically – also in the sense of the Danish philosopher. It marks the point of view from which Dagmar Pachtner looks out onto the world. The conscious act of looking at her work and at the world from a critical intellectual distance, staging it and in the staging exposing it to another analysis – that is how Pachtner operates…
An inexhaustible incentive for Pachtner is her interest in the human being, in its Gestalt, its identity and its movement: particularly the movens of the anonymous human body or of its detail coalesces into an analysis of modernity. She does not engage in a comprehensive, encyclopedic documentation – instead her works are segments and uncommon details of lived reality…
Dagmar Pachtner’s Mummies are exemplary for her use as well as for her perception of the human figure and of the individual. To the often-posed question about the identity of the person wrapped in the foil she replies: “That is of no importance”. And indeed, it is not.
Here as well as in other works the individual retreats behind the archetype – or more precisely – it is the topos human that commands all her attention…”

from the introduction to the exhibition: Stefanje Weinmayr. From here. A Commentary on the Work of Dagmar Pachtner
English Version of the catalogue text: Jörg Ludwig

Künstlergespräch mit Jörg Ludwig, LAProjects und Dagmar Pachtner am Donnerstag, den 29. September um 19:30 Uhr in der Großen Rathausgalerie
und
Präsentation des Ausstellungskataloges durch Franz Schneider. Der Katalog wurde ermöglicht durch ein crowd funding Projekt der Neuen Galerie Landshut e.V.

“von hier aus” zeigt aktuelle Arbeiten Dagmar Pachtners und eine raumbezogene Installation für die Pfeilerhalle in Verbindung mit einer (Bilder-) Rückschau auf 25 Jahre, die die Künstlerin in und von Landshut aus gearbeitet hat.

Eröffnung in der Kunstnacht, den 9. September 2016
Große Rathausgalerie Landshut
von 19 bis 23 Uhr
Begrüßung und Einführung 21 Uhr

Ausstellungsdauer | 10.9. bis 9.10.2016
Öffnungszeiten | Di – Fr 14 – 18 Uhr | Sa 11 – 18 Uhr | So 14 – 18 Uhr

The exhibition shows actual works and a site specific installation for the pillar hall in correlation with a (picture-) retrospect at 25 years which has worked the artist in and from Landshut.

Opening at the art night, September 9, 2016
City hall gallery of Landshut
from 7 to 11 pm.
introduction 9 pm.
Exhibition | September 10 – October 9
Opening times | Tu – Fr 2 – 6 pm. | Sat 11 am. – 6 pm. | Su 2 – 6 pm.